Rödelheim. Zur Stunde eröffnet das Internationale Familienzentrum im Rödelheimer Bahnweg eine Kita mit Krippenplätzen. Mitarbeiter des Trägers hatten das Projekt am Abend im Ortsbeirat 7 vorgestellt. Demnach entstehen in dem ehemaligen Bürogebäude, in dem auch eine Sprachschule untergebracht ist, Betreuungsplätze für insgesamt 46 Kinder. Zugleich soll auch eine Tagesstätte für chronisch psychisch Kranke sowie ein Wohnprojekt für ehemals Suchtkranke in den Gebäude vom selben Träger eingerichtet werden.
Ab sofort stehen in der Kita 15 Krippenplätze für Kinder unter 3 Jahren zu Verfügung. Erwartungsgemäß sind die Plätze, weil sehr rar in Rödelheim, bereits belegt. Kapazitäten hat das IFZ aber noch in der Kindergartenbetreuung. Von den insgesamt 31 Plätzen ist erst rund die Hälfte belegt. Wer kurzfristig bedarf hat, kann sich also berechtigte Hoffnungen machen. Verteilt sind die die Gruppen so: Es gibt eine reine Krippengruppe mit zehn Kindern. Hinzu kommt eine sogenannte "altersgemischte Gruppe" mit 15 Kindern, in denen sowohl 5 Krippenkinder als auch 10 Kinder ab 3 Jahren betreut werden sollen. Die dritte Gruppe ist eine reine Kindergartengruppe für Kinder von 3 bis 6 Jahre. Ein erstes Spielgerät steht bereits. Entlang der Bahngleise soll zudem noch ein schmaler Grünstreifen hinzugepachtet werden.
Ihre Besorgnis äußerten viele Zuhörer in der Sitzung, weil im gleich Gebäude auch eine Einrichtung für psychisch Kranke und Suchtkranke entsteht. Für viele passt dies nicht zur Kita, sie sehen die Kinder durch diese Mischung bedroht. 20 ehemals Suchtkranke Menschen sollen im Zeitraum von 9 bis 17 Uhr dort eine Anlaufstelle finden. Ferner sollen 10 Appartments für psychisch Kranke entstehen, damit diese sich wieder langsam an ein normales Leben gewöhnen können. Die Bedenken der Zuhörer versuchten die Verantwortlichen des IFZ zu zerstreuen. Zum einen handelte es sich um ehemalige Suchtkranke und bei den psychisch Kranken um Menschen, die derart gefestigt sind, dass sie nicht in geschlossenen Psychiatrien untergebracht werden müssen. Zum anderen seien stets Fachkräfte vor Ort, die sich um die Patienten kümmerten und diese betreuten. Eine Gefahr für die Nachbarn oder die Kinder in der Kita gehe von diesen nicht aus.
Keine guten Nachrichten kann das IFZ für Eltern machen, die auf Hortplätze für ältere Kinder gehofft hatten. Eine solche Betreuung ist nicht vorgesehen.
Finanziert wird die Einrichtung zum Teil von der Stadt Frankfurt und durch Elternbeiträge. Die Stadt unterstützt den Umbau im Rahmen ihrer Sofortprogramms zur Schaffung von Krippenplätzen, die die alleine kaum schultern könnte. Denn ab 2013 haben Eltern theoretisch einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für unter 3-Jährige. Da kommen der Stadt Initiativen anderer Träger natürlich gelegen.
Sorgen machen die die unmittelbaren Nachbarn auch über das zu erwartende Verkehrsaufkommen. Da die Kita in einer Randlage liegt, dürfte durchaus mit Liefer- und Abholverkehr zu rechnen sein, für die jedoch keine zusätzlichen Parkplätze geschaffen wurden. Und auch, ob der Lieferverkehr die Tiefgarage nutzen kann und wird, stellten einige infrage.
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