Rödelheim. Auf das Straßenfest habe ich mich die letzten Jahre immer gefreut. Vor allem kulinarisch war immer was los - ich denke nur an die sensationelle Paella bei der Wäscherei. Dazu viele Stände, Vereine, Attraktionen. Am Wochenende war das Straßenfest wieder und etwas enttäuscht war ich schon.
Gut, es mag ein wenig am unbeständigen Wetter gelegen haben, dass nicht so viele Gäste dort waren, zumindest am späten Nachmittag. Aber was noch viel mehr auffiel: die Zahl der Stände war relativ klein, dazwischen ziemlich viel Luft. Geschäfte, die in der Straße Alt Rödelheim quasi direkt an der Feiermeile liegen, hatten den Laden gleich geschlossen gelassen. Und die einzigen Attraktionen für Kinder waren ein paar Kaninchen und Hühner vom Kleintierzüchterverein und ein Kinderschminken bei den Linken. Bei letzterem brauchte man viiiiel Geduld....
Gut, es steckt viel Arbeit in der Organisation eines solchen Festes keine Frage. Und auch die Zahl derer, die sich an einem freien Wochenende darum reißen, sich auf einem solchen Straßenfest die beide in den Bauch zu stehen ist überschaubar. Vermutlich lohnt es sich noch nicht einmal für die teilnehmenden Geschäftsleute, deshalb wohl auch die vielen geschlossenen Geschäfte.
Aber könnte man aus dem Fest nicht mehr machen? Wäre es nicht die Gelegenheit, alle im Stadtteil aktiven - gleich ob Partei, Verein oder Privatmann - an einen Tisch zu holen und gemeinsam zu feiern? Man bräuchte nur die Flächen freizugeben für Flohmarktstände oder andere Verkäufer, meinetwegen auch gewerblich. Dass sowas zieht, konnte man am Samstagvormittag auf der Westseite sehen: Dort hatten Privatleute einen Hofflohmarkt organisiert. In der Breitlacherstraße, im Batterberger Weg und in der Gladenbacher Weg machten die Anwohner ihre Garagen auf und schafften Platz - sehr zur Freude der Kunschaft, die ziemlich zahlreich unterwegs war.
Wo waren die ganzen Schulen und Kitas? Hätten die nicht irgendetwas beitragen können? Tänze, oder sowas? Schließlich zieht man damit nicht nur die Kinder, sondern Eltern, Großeltern, Freunde und Tanten nach, die sicher auch die eine oder andere Wurst verzehren und den einen oder anderen Schoppen petzen. Vielleicht sollte der Vereinsring mal ganz öffentlich zu Planungstreffen einladen und darüber informieren, es gäbe sicher noch weitere Leute, die sich gerne engagierten. Ich biete dieses Blog gerne als Plattform hierfür an!
So war nach 20 Minuten das Straßenfest abgegrast. Mehr als essen geht halt nicht und wenn die Kinder quängeln, weil einfach zu wenig geboten ist, zieht man halt weiter, oder bleibt beim nächsten Mal ganz weg. Schade wär's drum, denn eigentlich ist das Straßenfest eines der schönesten in Rödelheim.
Wie fandet Ihr das Straßenfest?
9 Kommentare:
Verglichen mit früheren Strassenfesten wird es wirklich jedes Jahr dünner. Vielleicht liegt das auch an den zu hohen Standgebühren, die der Vereinsring da verlangt. Und das Geschäftsleute ihre Läden zumachen und die ARG, die früher mal so erfolgreich dieses Fest veranstaltete, überhaupt nichts macht, ist mehr als bedauerlich. Dabei hätte ja Rödelheim genügend Feierpotential, wie die Musiknacht eindrucksvoll bewiesen hat.Auch beim Vereinsring scheint die Luft raus zu sein, da fehlt es auch an jungen Leuten. Vielleicht bringt sich der Blogbetreiber hier mal mit neuen Ideen und Elan ein, oder schreibt der nur?
Wie gesagt, ich biete gerne an, dieses Blog als Sammelstelle für Ideen zu nutzen und als Diskussionsplattform. Und natürlich, um später großflächig dafür Werbung zu machen.
Das reicht nicht. Die Vereine bzw. der Vereinsring brauchen Aktivisten und keine Besserwisser!
Na dann mal los, Herr oder Frau Anonym
Ich finde es gut, dass sich Gedanken um um das Straßenfest gemacht wird. Allerdings finde ich die Forderung an Kitas etc. etwas unüberlegt... Die Mitarbeiter(innen) arbeiten 5 Tage die Woche meist vollzeit hier im Stadttteil, bei der Situation in diesem Bereich oft mit vielen Überstunden und zusätzlichen Belastungen. Dazu kommen noch Kita-eigene Feste an Wochenende, Elternabende usw., da ist das Wochenende wirklich hart verdient und nötig. Viele der Erzieher(innen) kommen nicht mal aus dem Stadtteil, müssten extra anfahren und die, die von hier kommen, denen sei es doch gegönnt das Straßenfest mal als Privatperson zu genießen (sofern das möglich ist, denn leicht ist es nicht im gleichen Stadtteil zu wohnen und zu arbeiten). Wir sind vielfch vertreten im Stadtteil mit Kitas, Krabbelstuben usw. und im Stadtteilleben präsent und nicht wegzudenken, aber dabei sollte man bitte nicht die Privatpersonen vergessen die hinter Kitas usw. stehen und am Wochenende nicht noch Tänze in ihrem Stadtteil aufführen wollen bzw. dazu an ihre Arbeitsstätte fahren wollen.
Das stimmt schon, aber das oder ähnliches kann dir jeder so argumentieren - der Typ am Glücksrad beim DRK ebenso wie die Frau an der Wprstchenbude. Sicher, man darf die Leute nicht "zwangsverpflichten", das bringt nix. Aber jeder Verein oder jeder wie auch geartet Organisierte kann sich doch überlegen, wie er/sie sich einbringen kann/will. Man könnte ja auch Krempel zugunsten der Kita verkaufen oder weiß der Geier was. So hätte die Kita auch was davon, wenn sie denn mitmacht
Klar, aber die Lage ist nunmal nicht so rosig, viele neue Einrichtungen, kaum Personal, man geht zeitweise auf dem Zahnfleisch, keine sehr dankbare Branche im Moment. Da ist man vielleicht auch etwas gereizt, denn es gibt leider ein hohes Anspruchsdenken und oft werden die Personen dahinter vergessen die jeden Tag eine tolle Arbeit leisten und ihr Bestes geben. Wenn die Situation anders wäre, dann wäre die Einstellung evtl. auch eine andere, aber im Moment ist die Situation so wie sie (leider) ist. Und bei den ganzen Zusatzarbeiten und Freizeit die man ohnehin investieren muss reißt man sich nicht grade um Zusatzaufgaben die dann im besten Fall als Überstunden gelten, evtl. aber als freiwillige Zusatzleistung hingenommen werden(unter anderen Umständen wäre das okay!).
Ich wohne in Rödelheim und bin hier Erzieherin und ich habe mich schon vorher einfach sehr auf das Straßenfest gefreut und es genossen einfach mal teilnehmen und nicht organisieren zu müssen, denn unser JOb hat momentan so viel mehr Facetten als früher, da freut man sich mal nicht mitzudenken und zu planen.
Oh, das kann ich gut verstehen! Habe beruflich viel ja viel mit Schulen und Kitas zu tun und staune regelmäßig, was da geleistet wird. Und immer kommt noch was dazu. Dazu Eltern, dies besser wissen, miese Bezahlung, eher mäßiges Image und bescheidene Arbeitsbedingungen. Dass man sich da nicht darum reißt, auch noch an den Wochenenden Programm zu haben verstehe ich.
Der Gedanke war ja auch nur, möglichst alle Altersgruppen einzubeziehen, damit sich wirklich jeder in so einem Stadtteilfest wiedefindet und dieses auch seinen Namen verdient hat. Aber manchmal macht sowas ja auch Spaß - so ähnlich wie abends und an wochenenden ein Blog zu betreiben.....:)
Genau so wars auch gemeint, nicht böse oder so, es ist nur schwer momentan alles und da freut man sich mal irgendwo nur dabei zu sein ;) Und klar kann sowas auch Spaß machen, nur die momentanen Bedingungen ärgern einen und da ist man sehr anfällig dafür seine Freizeit und sein Privatleben zu verteidigen. Aber hey, wenn z.b. die Eltern mit ihren Kindern oder Hortkinder als Projekt was planen / einstudieren wollen usw. wären wir die letzten die dafür nicht die Räumlichkeiten zum Vorbereiten/Proben zur Verfügung stellen würden! Denn Kitas bestehen ja nicht nur aus Erzieherinnen und Kindern, da gehören auch Eltern, Träger dazu ;) und wenn dabei nicht die ganze Verantwortung auf uns lasten würde sondern wir nur unseren Beitrag leisten könnten damit etwas entsteht oder uns nach eigenen Vorstellungen beteiligen könnten, ja dann kann sowas auch Spaß machen!
Ich freu mich auf das nächste Straßenfest, so oder so!
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