Donnerstag, 3. November 2011

Neu in Rödelheim: Ortells dieses & jenes

 Rödelheim. Oops, da wäre es mir doch beinahe herausgerutscht - dabei wollte ich diese Floskel doch tunlichst vermeiden, die, von den Stückchen Berlin-Mitte in Alt-Rödelheim. Ist aber auch blöde, mit diesen Klischees.
Fest vorgenommen hatte ich mir nach dem Besuch, den Stil von "Ortells dieses & jenes" - seit wenigen Tagen in Alt.Rödelheim neben der "Wüstenrose", eher in angesagten Londoner Stadtteilen wie Notting Hill zu verorten. Ja, irgendwie scheint es das besser zu treffen. Denn aus den Boxen wummert nicht irgendein House-Geplätscher, sondern eher gepflegter und chilliger Lounge-Jazz; aber nicht der abgedroschene "Girls from Ipanema"-Krempel, der einem in der Innenstadt sofort wieder aus den Ohren tropft, während man bereut, den Laden jemans betreten zu haben.
Hier im "Ortelles" passt das irgendwie zum Ambiente: Kühl aber nicht unterkühlt, geschmackvoll gestylt, aber nicht zu dick aufgetragen.

Eine ganze Zeit lang hatte es so ausgesehen, als hätte Alt-Rödelheim nach dem viel bedauerten Wegzug des "Gourmetschmauses" einen weiteren, hartnäckigen Leerstand zu erdulten. Gewundert hätte es nicht: schließlich ist die Lokalität ziemlich klein. Knappe 3 Meter breit, vielleicht zehn lang ist das Café - so passen nur 8 bis 10 Leute auf einmal hinein. Für ein kleines Restaurant wie den Gourmetschmaus sicherlich schon eine Herausforderung - für ein Café mit entsprechendem Umsatz - nun, man wird sehen.
Denn das Kommen lohnt freilich nicht nur wegen des erfrischenden und - auch über Rödelheim hinaus - sehr wohltuend angenehmen Ambiente. Hier kann man sich gut vorstellen, mit einer Zeitung einen ganzen Vormittag zu verdödeln.
Dazu passt das überschaubare aber ansprechende Angebot: Die üblichen Kaffeevariationen (allerdings von einer Frankfurter Rösterei), gepflegte und hochwertige (Beutel)tees stehen zur Auswahl.
Auch zu frühstücken gibt es etwas. Das Muster ist immer gleich: ein paar Scheibchen Baguette (ich tippe von Graff), dazu einen Dipp. Davon verschiedene zur Auswahl, alle in Richtung Frühlings- oder Kräuterquark gehend. Auch süße Varianten sind erhältlich, etwa mit einem Macadamia-Dipp. Nix überkandideltes, auch nicht zu üppig, durchaus originell und für 2 Euro (wenn ich richtig gerechnet habe) auch nicht gerade überteuert, aber durchaus ausbaufähig. Ebenso wie übrigens die Öffnungszeiten. Unter der Woche ist von 8.30 bis 11.30 Uhr geöffnet, außer mittwochs, da ist ganz dicht. Samstags und sonntags hat man dann etwas länger Zeit: von 9 bis 16 Uhr bzw. von 10 bis 16 Uhr. Das sieht sehr nach einen Teilzeitbetrieb aus. Aber was solls: lieber locker angehen lassen, als innerhalb weniger Wochen wieder alle vier von sich strecken, weil die Erwartungen zu hoch waren - Ausbaufähig also, im positiven Sinn.
Wem das gastronomische nicht reicht, der mag  dort vielleicht auch die eine oder andere Geschenkidee finden. Denn in den netten Regalen (Marke: Brigitte zum Selbermachen, lasierte Holzkisten an die Wand gedübelt) finden sich allerhand niedlicher Geschenktipps. Allesamt zwar von der Kategorie schön aber nutzlos aber hey, das ist Kunst ja irgendwie auch. Von daher, ruhig mal hingehen uns selbst schauen.
Fazit: Eine klare Bereicherung für Rödelheim, zumal die Auswahl an Cafés, die über einen Stehtisch unter Neonröhren hinausgehen, bislang alles andere als üppig war. Großes Plus für das Ambiente, wirklich schick und schön und den richtig guten Kaffee. Hoffentlich bleibt uns das Ortells möglichst lange erhalten!

Kontakt: Telefon: 069/91 31 58 62
Mailto: ortellsdiesesundjenes@unitybox.de

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

http://ortellsdiesesundjenes.blogspot.com/