Montag, 18. November 2013

Leerstandsmelder.de meldet über 560 Leerstände in Frankfurt

Rödelheim. Geld ist billig, Wohnraum ist knapp - neben München, Hamburg, Köln, Berlin und Stuttgart zählt Frankfurt zu den Städten in Deutschland, in denen der Wohnraum am knappsten zu sein scheint. Selbst die fiesesten Drecklöcher gehen zu vergleichsweise Preisen über den Tisch.
Da wundert es schon, wenn man auf die Internetseite www.leerstandsmelder.de kommt. Dort werden alleine für die Stadt Frankfurt rund 560 Leerstände angezeigt - Büro- und Wohnflächen gleichermaßen (siehe Screenshot). Sogar Rödelheim ist dabei. Überraschungen gibt es da freilich nicht. Das alte US-Gelände an der Gaugrafenstraße ist genauso dabei, wie das Bürogebäude am südlichen Ende des Bahnhofs. Einzelhandelsflächen, wie sie zurzeit in Reihe auf der Lorscher Straße zu haben sind, sind gar nicht verzeichnet.
Die Idee stammt aus Hamburg. Inzwischen sind etliche Städte in Deutschland erfasst. Das ganze lebt vom Mitmachen. Genauer gesagt: Je mehr mitmachen, und je aktiver die Mitmachenden sind, desto genauer und aktueller sind die Einträge. Eintragen kann aber nur, wer sich einloggt, also vorher einen Account erstellt. Wer mitmachen will, findet hier eine Kontaktmöglichkeit: kontakt@leerstandsmelder.de
 Wie aktuell die für Frankfurt resultierenden Einträge sind, ist auf den ersten Blick schwer zu erkennen, für Gelegenheitssucher scheint das Ganze also nichts zu sein. Wohl aber für Leute, die von Berufs wegen einen Blick auf den Immobilienmarkt richten müssen, oder die auf diesem Wege vielleicht auf der Suche nach einem Häuschen zum kaufen sind. Auch, ob die Einträge von irgendeiner Stelle nochmals überprüft werden, ist dem Portal nicht zu entnehmen. Die Betreiber sehen die Sache so:
"Aber leerstandsmelder.de wird auch kritisiert: Manche Eigentümer fühlen sich an den Pranger gestellt. Dabei steht es Eigentümern frei zu erklären, warum ihre Immobilie leer steht.
Aktivisten kritisieren, dass die Einträge auf leerstandsmelder.de Spekulanten helfen könnten, Immobilien zu verwerten. Das ist zwar nicht völlig auszuschließen, allerdings handelt es sich bei den meisten gemeldeten Leerständen um Immobilien, die aus dem Markt gefallen sind, und in vielen Fällen stehen sie leer, weil Investitionen in sie keine Rendite erwarten lassen. Oder sie stehen leer, weil sie bereits Spekulationsobjekte sind. Außerdem informieren sich Spekulanten, Makler und Investoren eher anderweitig über Leerstände. Dazu nutzen sie exklusive Netzwerke, „Immobilienstammtische“ und Kontakte zur Politik. Leerstandsmelder.de wirkt dagegen eher als Korrektiv und fördert die Informationsgleichheit."

Weitere Links zum Thema in Frankfurt:
Netzwerk Frankfurt für Gemeinschaftliches Wohnen: http://www.gemeinschaftliches-wohnen.de/ 

Thing Frankfurt: http://www.thing-frankfurt.de/frankfurt/leerstand




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