Rödelheim: Eine Premiere! Erstmals in der Geschichte dieses Blogs gibt es - glaube ich zumindest - einen Leserbrief. Thema: Das Baugebiet südlich der Rödelheimer Landstraße.
Leserbrief zum Artikel „Gewerbe südlich der Rödelheimer Landstraße kann bleiben“ im Main-NiddaBoten vom 30.4.2014
Hat die never ending story nun doch ein happy end? Seit 2002, dem ersten Aufstellungsbeschluss, kämpfen die ansässigen Gewerbebetriebe gegen eine schleichende Vernichtung ihrer Existenzen, und das nur, weil die Stadt partout meint, dass ein Gebiet ohne Rücksicht auf die Gegebenheiten verplant werden müsse.
Für Nicht-Eingeweihte: es geht um das ehemalige Projekt „Siemensstadt“, das nach dem Rückzug von Siemens dem Magistrat als Aufgabe zufiel und seit nunmehr 12 Jahren eine Brache an der Rödelheimer Landstraße ist. Angesichts der großen Nachfrage nach Grundstücken für Wohnungsbau ist diese Zeitverzögerung unverantwortlich. Ursache dafür ist ein stures Festhalten an einem Konzept, das die dort ansässige Gewerbebetriebe überplante und deren Wegzug vorsah. Dagegen gab es von Anfang an Widerstand, von den betroffenen Betrieben und - auch initiiert durch unsere Anträge - durch den Ortsbeirat.
Nun also eine späte Einsicht? Darüber würden wir uns mit den Betroffenen sehr freuen, wenn es nun schwarz auf weiß heißen würde: der Bebauungsplan Nr. 843 wird dahingehend geändert: Im Gebiet zwischen Ludwig-Landmann-Straße/Rödelheimer Landstraße/Morsestraße soll das dort ansässige Gewerbe erhalten bleiben und sich weiter entwickeln dürfen. Deshalb ist das Gebiet als Gewerbegebiet auszuweisen. So lautet der Beschluss des Ortsbeirats vom 25.03.2014.
Der Antrag von CDU und Grünen im Römer für die Stadtverordnetenversammlung sieht allerdings eine solch klare Ansage nicht vor, sondern gibt dem Magistrat lediglich einen allgemeinen Prüfauftrag. Die oft zitierte Passage aus der Pressemitteilung von CDU und Grünen im Römer, die auch A.N./HoWi übernehmen, sagt nicht, ob damit alle Betriebe eingeschlossen sind. Für Fermont und die Schleifscheibenfabrik Burka Kosmos sind die Gewerbegebiete ja bereits ausgewiesen. Also ist noch die Frage offen, ob die Überschrift des Artikels nicht irreführend ist und Herrn Sommerlads Eigenlob , Retter der ansässigen Gewerbetreibenden zu sein, sich als eine Illusion erweist.
Übrigens zeigt sich bei den Aussagen des Artikels zur Veränderungssperre, dass die Recherche nicht sehr gründlich war: diese ist seit dem 1.8.2010 bereits aufgehoben - nach dreijährigem städtischem Nichtstun, in der den Betrieben jegliche Veränderung untersagt wurde - mit schwerwiegenden Folgen. Das hätte man eigentlich richtig darstellen können.
Inge Pauls, Barbara David, Fraktion farbechte/Linke im Ortsbeirat 7, Claus David
Sie zitieren den Wortlaut des Antrags von CDU und Grünen im Römer:
Der Vorlage M 250 vom 20.12.2013 - Bebauungsplan Nr. 834 - Südlich Rödelheimer Landstraße ... - wird den Maßgaben zugestimmt, dass
1. der Magistrat ggf. neuere Interessen von Grundstückseigentümern am Wohnungsbau auch über den Strukturplan hinaus berücksichtigt, soweit sich das mit der Weiterführung der vorhandenen Gewerbebetriebe innerhalb der Gewerbeflächen (GE-Flächen) des Strukturplans vereinbaren lässt, und
2. der Magistrat für das gesamte Planungsgebiet prüft, ob durch eine optimierte Zuordnung von Misch- und Wohngebieten und durch geeignete Lärmschutzmaßnahmen das Konfliktpotenzial für bestehendes Gewerbe zur heranrückenden Wohnbebauung unter besonderer Berücksichtigung der Lärmemissionen reduziert werden kann.
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