Auf einem Erweiterungsgelände der Fridtjof-Nansen-Schule in Nied plant
die Stadt Frankfurt einen Neubau für das neue Gymnasium. Das Profil
sieht eine Schwerpunktbildung in der Verbindung von
Gesellschaftswissenschaften mit den anderen Fächern, darunter
insbesondere den Naturwissenschaften, vor. Das verkündeten der
stellvertretende Leiter des Staatlichen Schulamts, Rainer Kilian, und
Bildungsdezernentin Sarah Sorge am Freitag im Rahmen einer
Pressekonferenz. Als vorläufiges Quartier für das Gymnasium ist die bisherige temporäre
Unterkunft der IGS West an der Palleskestraße vorgesehen.
„Wir wollen Gymnasien auch dort ansiedeln, wo die
Übergangsquoten bisher nicht so hoch waren“, sagte Sarah Sorge. Dies sei
ganz im Sinne der Chancengerechtigkeit. „Unser Ziel muss sein,
möglichst viele Schüler zu hohen Bildungsabschlüssen führen.“
In den westlichen Stadtteilen gibt es bisher zwar zwei
Mittelstufen-Gymnasien und eine gymnasiale Oberstufe, jedoch kein
grundständiges Gymnasium, also keines, das die Schüler von der fünften
Klasse bis zum Abitur besuchen. Insofern werde hier eine Lücke
geschlossen. Die Schule werde gleichwohl für alle
Frankfurter Schüler offen sein.
Der Betrieb der neuen Schule soll im kommenden Schuljahr mit sechs
Parallelklassen starten. Eine entsprechende Teilfortschreibung des
Schulentwicklungsplans hatte die Stadtverordnetenversammlung im Dezember
2014 beschlossen. Der Antrag muss noch vom Kultusministerium genehmigt
werden, was jedoch als Formsache gilt.
Das für die Unterrichtsgestaltung zuständige Staatliche Schulamt hat
inzwischen eine Vorbereitungsgruppe für den Aufbau des Gymnasiums
gebildet. Mit dem gesellschaftswissenschaftlichen Profil, also mit dem
ethischen, philosophischen, politischen und historischen Blick auf alle
Fächer, wolle das Staatliche Schulamt die inhaltliche Vielfalt der
Frankfurter Gymnasiallandschaft um einen Aspekt erweitern, der bisher
noch nicht so deutlich im Blick gewesen sei.
Die
Gesamtschule wird im Sommer ihren Neubau beziehen, sodass die
Container-Anlage frei wird. Das 13.000 Quadratmeter große Grundstück für
den endgültigen Standort, Mainzer Landstraße 701, ist in städtischem
Besitz.
Eine Machbarkeitsstudie hatte ergeben, dass dort ein Neubau für eine
mindestens sechszügige Schule und eine Turnhalle möglich ist. Bei der
Planung des Neubaus werde die notwendige Sanierung der
Fridtjof-Nansen-Schule so weit wie möglich mit einbezogen, betonte
Stadträtin Sorge.
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