Wer Kinder im Krippenalter hat, brauchte gute Nerven bisher. |
Die Kinder waren gerade geboren, beim täglichen Rundschub durch den Stadtteil klapperten wir die Kitas ab, meldeten uns an - oder besser trugen uns in Listen ein, um vielleicht einen der wenigen begehrten Krippenplätze im Stadtteil zu ergattern. Inzwischen sind einige Einrichtungen hinzugekommen, die der Awo, oder die im Bahnweg, aber die Situation dürfte immer noch nicht ausreichend sein.
Erinnere mich noch gut an die Sätze, die im Kirchbaumweg fielen. "Sie sind aber spät dran", sagte eine Frau, der ich die Formlare in die Hand drückte. Wie spät, entgegnete ich. Die Kinder seien doch erst ein paar Wochen alt und vor dem ersten Lebensjahr wollten wir sowieso nicht...
"Sie glauben ja nicht", fuhr sie fort. "Manchmal sitzen Frauen hier und wollen mit uns über den günstigsten Zeitpunkt für eine Schwangerschaft reden." Bäm. Wie bitte? Die Hoffnungen auf einen Platz, besser Zeit, erhielten einen Dämpfer.
Was hätte ich nicht dafür gegeben, hätte es eine Datenbank gegeben, in der man sich einmal einträgt und dan gleich für alle Einrichtungen registriert ist. Eine Datenbank, die bei 20 Einrichtungen nicht 20 Wartelisten produziert, in der wahrscheinlich 50% identische Namen standen, weil es natürlich jeder so machte wie wir. Und nun diese Nachricht aus dem Römer:
Eltern, die auf der Suche nach einem Betreuungsplatz für ihr Kind sind, können sich ab 11. Dezember auf kindernetfrankfurt über Einrichtungen und Betreuungskonzepte informieren.
Am Sonntag, 27. September, konnten Eltern das kindernetfrankfurt zum ersten Mal ausprobieren. Auf der zehnten Frankfurter Familienmesse präsentierte das Stadtschulamt das zentrale Onlineportal für die Vermittlung von Kinderbetreuungsplätzen in Frankfurt erstmals öffentlich.
„Viele Eltern waren bei uns, haben Fragen zum kindernetfrankfurt gestellt und sich durch das Portal geklickt. Sie waren begeistert, wie einfach die Bedienung ist. Besonders gelobt haben sie, dass endlich alle Informationen rund um die Vermittlung von Betreuungsplätzen an einer Stelle gebündelt zu finden sind“, so Annette Heubel, Projektleiterin des kindernetfrankfurt vom Stadtschulamt.
Über die Suchfunktion ist es möglich, Betreuungseinrichtungen in der Nähe des Wohnorts zu finden. Ist der Wunsch-Betreuungsplatz gewählt, können Eltern ihr Kind für diesen über kindernetfrankfurt vormerken. Im Idealfall braucht es dann nur noch ein Kennenlerngespräch bis zur Vergabe eines Betreuungsplatzes.
Die Vergabe der Plätze erfolgt weiterhin durch die Einrichtungen selbst. Allerdings entfällt mit den Funktionen des kindernetfrankfurt die bisherige analoge Vermittlung – dadurch reduziert sich der Aufwand bei Eltern und Trägereinrichtungen erheblich. Karsten Kever, technischer Projektleiter des kindernetfrankfurt, freut sich gemeinsam mit den Eltern darauf, „dass die Vormerkung für einen Betreuungsplatz in Zukunft deutlich schneller und einfacher funktionieren wird.“
Weitere Informationen gibt es unter http://www.kindernetfrankfurt.de .
2 Kommentare:
So weit, so schön. Fragt sich jetzt nur noch, wie Familien ohne PC-Kenntnisse und/oder mit geringen Deutschkenntnissen ihre Anmeldungen bewältigen werden.
Gruß
Heike Hecker
Das stimmt wohl. Aber ich habe das jetzt nicht als einzigen Weg zum Kita-Platz verstanden, oder habe ich das übersehen?
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