Rödelheimer
Vermieter*innenpaar greift zu illegalen Entmietungspraktiken -
Mieter*innen wehren sich
Ein Vermieter*innenpaar aus
Rödelheim kündigt vor einiger Zeit Eigenbedarf für ein
vollvermietetes Mehrparteienhaus in Rödelheim an und verschickt Kündigungen an die
Mieter*innen. Diese verfügen über bestehende Mietverträge, legen
Widerspruch ein und bleiben - trotz miserablem Zustand des Hauses und
menschenunwürdiger Wohnverhältnisse.Die Vermieter*innen fordern den
Auszug der Mieter*innen zum 1. August,doch ein Dutzend Mietparteien
verharrt in dem dringend sanierungsbedürftigen Haus -
mangels Alternative. Nun greifen dieEigentümer*innen, teilweise
selbst als Rechtsanwalt tätig, zu illegalen Entmietungspraktiken um die
Mieter*innen zum Ausziehen zu bewegen: Nach wiederholten verbalen Drohungen
und Einschüchterungsversuchen tauchen die Vermieter*innen am gestrigen
Mittwoch (16. August) erneut im Haus Am alten See 19 auf, diesmal stellen
sie die Warmwasserversorgung ein und montieren die Armaturen der
Gemeinschaftsduschen ab. Die Mieter*innen wissen sich gegen solche
gesetzeswidrigen Entmietungspraktiken zu wehren und haben heute morgen mit
anwaltlicher Unterstützung einen Antrag auf einstweilige Verfügung zur
Wiederherstellung der Warmwasserzufuhr und
Wiederanbringung der Armaturen
beim Amtsgericht Frankfurt beantragt. Dem Antrag wurde gerichtlich bereits
stattgegeben, die Vermieter*innen sind nun gezwungen, das warme Wasser
wieder anzustellen.
Die Mieter*innen werden unterstützt
von der Stadtteilinitiative Rödelheim Solidarisch. Deren Ziel
ist es, sich bei Problemen mit Vermieter*innen und anderen
Alltagsproblemen im Stadtteil gegenseitig zu unterstützen, strukturelle
Ursachen öffentlich zu machen und politisch dagegen aktiv zu werden.
Schlechte Wohnverhältnisse von unteren Einkommensgruppen und Menschen in
prekären Lebenslagen sind in Frankfurt ein stadtweites Problem, für das
die Stadt politische Verantwortung trägt. Illegale
Entmietungspraktiken und mangelnde Instandhaltungen von Mietshäusern werden hier weder
ausreichend verfolgt noch werden die am Wohnungsmarkt diskriminierten
Personen vor manifester Armut oder Obdachlosigkeit geschützt.
Rödelheim Solidarisch macht auf diesen eklatanten Fall von Mietwucher
und die Rausschmissversuche von Mieter*innen in unserer
Nachbarschaft aufmerksam und fordert die Stadt auf, endlich ihrer Verantwortung
nachzukommen, eine soziale Wohnraum-versorgung für alle zu
garantieren sowie Mietwucher und unwirksame Kündigungsversuche zu
ahnden, um Obdachlosigkeit zu verhindern.
Rödelheim Solidarisch, 17.08.2017
Kontakt:
roedelheim-solidarisch@systemli.org / Telefon 01521-3875840
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